Yoga mit Kindern
- Magalie
- 29. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Ein Schwank aus meinen Kursen und ein Einblick in meine Motivation. Es ist Mittwoch, es gewittert und windet. Sonne und Regen wechseln sich ab, und es könnte gemütlicher nicht sein. Eigentlich habe ich eine Stunde geplant zum Thema Selbstmotivation, doch das Wetter verlangt danach, thematisiert zu werden.
Ich packe meine Donnertrommel ein, den Regenmacher und die Koshi als Sonnenschein. Hole ein Massageöl, die Igelbälle und natürlich meine Augenkissen heraus und mache mich auf den Weg ins Studio.
Nach unserem üblichen Ritual, dem Austausch über unsere Gefühle und dem Anknüpfen an die Gespräche der letzten Woche, haben wir schon unglaublich viel voneinander gelernt und über uns erfahren.
Unser Spiel geht los:
Es gibt Regen (in der Bootshaltung auf die Oberschenkel patschen), Donner (in der Bootshaltung auf den Boden stampfen) und Blitz (Stuhlhaltung).
(Ganz nebenbei üben wir lachend Rumpfstabilität, Gleichgewicht, Reaktion, Koordination und Selbstregulation).
Wir sitzen also zu acht im Kreis, und reihum sagt jeder einen Wetterzustand.
In kürzester Zeit entsteht ein Gewitter im Raum, wir lachen, schwitzen und können nicht genug bekommen. Als ein Kind „alles drei“ ruft, wird es richtig wild, und wir stehen im Blitz, patschen und stampfen. Die Regulierung kommt von alleine: „Nieselregen“. Es wird ruhiger. „Regenbogen“, ja klar! Wir bauen den Bogen ein und kurz bevor das erste Kind signalisiert, dass es nicht mehr kann, schließe ich ab mit der Sonne.
Wir liegen wie Sonnen auf dem Boden, alle Viere von uns gestreckt, und fühlen nach. Einige Kinder schließen die Augen, fühlen das Kribbeln und kommen zur Ruhe.
Wir sprechen im Anschluss über das Gewitter. Wer von uns liebt Gewitter und warum? Und, wie erwartet, kommt auch die Bedrohlichkeit neben der Gemütlichkeit.
Denn ein Gewitter kann total gefährlich sein, wenn man ungeschützt auf einem Feld ist oder sogar auf einem Berg. Unheimliche Energien zischen hier durch den Himmel.
„Obwohl ich ja weiß, dass ich in der Stadt sicher bin!“, bemerkt ein Kind.
Und schon sind wir ganz tief drin!
Wir sprechen über Intuition, Bauchgefühl, Signale unseres Körpers und sind dankabr, dass der Körper das hat, zeigt und wir es fühlen. Auch wenn wir in einigen Situationen mit dem Verstand uns selbst die Sicherheit geben können und unserem Körper versichern können: Es ist alles gut! Hier bist Du sicher!
Doch sie ist da, die Intuition und das Bauchgefühl. Großartig!
Wir Erwachsenen sind oft auf der Suche nach dieser inneren Stimme, haben sie sooft verdrängt und verlernt darauf zu hören.
Wie schön, dass wir in der Yogagruppe das heute wertgeschätzt haben.
Wir schließen die Stunde ab mit einer langen Entspannung. Die Kinder nehmen sich was sie brauchen. Manche rollen sich in die Matte ein und kommen zur Ruhe, andere massieren sich mit den Igelbällen, jeder nach seinem Bedürfnis und mit Respekt und Ruhe für die Gruppe.
Yoga ist überall! Die Tiefe und die Freude des Lebens überall, immer! Und in den Yogagruppen fühlen wir das jede Woche aufs Neue!
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